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Channel: Von Salafisten, Faschisten und anderem Zeugs
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Die böse Gesellschaft und die armen Würmchen

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http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/lamya-kaddor-las-in-herne-aus-ihrem-buch-zum-toeten-bereit-id10511249.html

Ich mag ja Lamya Kaddor, beweist sie ja Mut, und dies ist in der heutigen Zeit nicht unbedingt Usus, jedoch bin ich nur selten ganz ihrer Meinung, so stimme ich zwar in dem Punkt überrein, dass wir uns mehr um die Jugend kümmern müssen, jedoch dringt auch aus ihren Reden (zumindest unterschwellig) die gerade sehr modere Schuldzuweisung gen "Westen" und die "Gesellschaft", welche unisono den armen, kleinen, unschuldigen, unterdrückten, und von allem ausgeschlossenen Würmchen das Leben vergeigen, weswegen deren Weg in den Fanatismus auch nicht deren eigene Schuld ist, haben sie ja keinen eigenen Willen, und werden deswegen von unsereins förmlich in die Arme der Hosentaschen-Prediger getrieben.

Nein, dies ist natürlich nicht nur ihre Meinung, hegt diesen ja auch der Romantikflügel der SPD, und man mahnt zu einem lauteren "Willkommen!", was jedoch - zumindest nach meiner Lesart - diesen Teil der Bevölkerung teilentmündigt, degradiert man sie ja zum Schoßhündchen, das nicht beißt, wenn man es nur ausgiebig streichelt.Wäre ich nun einer dieser 4 Millionen - zwecks Wahlkreuzchen und selbstgerechtem Schlaf - angeschmachteten Mitbürger, dann würde mir der Dampf aus den Ohren sieden, würde ich diese übergutgemeinte Idiotenabstümpelei ja als riesige Beleidigung empfinden, wird ja meine Leistung nicht gewürdigt, muss man ja einzig laut jammern, auf dass man von denen da oben wahrgenommen wird.

Gerecht ist etwas anderes, vergisst man über der Verständnisbuddelei ja all diejenigen, die mit den ebenselben Problemen gekämpft und es trotzdem geschafft haben - all die Moderatoren, Verkäufer, Rechtsanwälte, Maurer, Schlosser, Köche, Schauspieler.... (<---stundenlang fortsetzbar), und auch auf all diejenigen, die zB ihre Töchter ohne Geheuel in den Schwimmunterricht schicken (<---weit über 90 Prozent). Leicht hatten es die sicherlich auch nicht immer, zudem kamen deren Eltern zu einer Zeit, wo zum "Willkommen"  einzig das quietschende Öffnen einer Fabriktür erklang. Integration war nicht geplant, und doch schafften es viele - aus eigenem Antrieb, mit ebensolchen Schweiß, und mit einem eisernen Willen. Das hat Respekt verdient, und zwar einen riesigen, monströsen, aber anstatt diesen Menschen für diese Leistung die Anerkennung zu zollen, die ihnen zusteht, verklärt man heutzutage die, die es so gar nicht verdienen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, so ist eine Gesellschaft natürlich immer verbesserungsfähig, und dafür muss auch unsereins an sich arbeiten, ertappt man sich ja ab und an selber beim blödsinnigen Klischeegewürge, und doch verwehre ich mich gegen den schuldbehafteten Einbahn-Fingerzeig massiv, gehören zum Versagen ja immer zwei. Es gibt in dieser Sache nicht das Opfer und den Täter, weswegen nicht nur eine Seite an sich arbeiten muss, sondern beide, kann ja kein noch so lautes Grias Di! etwas bewirken, wenn zur Antwort ein Leckminoasch! erklingt.

Und noch eins sei angemerkt, widerspreche ich ja auch der Aussage, dass der Islamismus ein gegen die westliche Lebensform gerichteter Kampf ist, ists ja eher der Widerstand gegen ein Leben in Freiheit, geht mit der ja eine Selbstverantwortung einher, und genau das macht so manchem Angst, ist man ja so für seine Taten und seinen Lebenserfolg selbstverantwortlich. Nicht mehr Gott ist es, der einen scheitern lässt, sondern die eigene Unfähigkeit und -tätigkeit , weswegen man auch nicht nur in Deutschland kämpft, sondern ebenso in Tunesien:

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/terror-in-tunesien-anschlag-auf-den-tourismus-in-tunis-13493869.html

Kein Wegweiser mehr zum richtigen Klogang, kein fix-versprochenes Saatfeld, und kein "Gott wirds schon richten" - das kann schon so manchen aus dem Sattel werfen. Ja, ich reiche natürlich auch diesen gerne die Hand, soll ja jeder seine Chance bekommen,  aber beißen lass ich mich nicht, weder vom Nazi-Udo, noch vom Salafi-Shahed, wäre das ja saublöd, und das möchte ich nicht sein. Genausowenig wie es übrigens die Menschen in Tunis sein wollen:

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4696790/Tunesien_Tausende-demonstrieren-gegen-Extremismus

http://www.tagesschau.de/ausland/tunesien-165.html

Aber vielleicht hätten Sie ja auch nur laut genug "Willkommen!" rufen müssen, und alles wäre gut. Wer weiß.

PS.: Letzteres werde ich in meinem diesjährigen Urlaub herausfinden, sollen die Deppen ja nicht gewinnen, weswegen ich diesem nordafrikanischen Land den touristischen Rücken stärke. Hoffentlich machen dies auch viele andere, haben die Menschen dort ja meiner Meinung unsere Solidarität verdient.

Guten Tag


sondern als eine gegen westliche Lebensformen gerichtete Jugendprotestbewegung

Lamya Kaddor las in Herne aus ihrem Buch „Zum Töten bereit“ - | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-herne-und-wanne-eickel/lamya-kaddor-las-in-herne-aus-ihrem-buch-zum-toeten-bereit-id10511249.html#plx1290504790

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